Piperidin (Hexahydropyridin, Pentamethylenimin). F, T C5H11N, MR 85,14. Farblose, leicht brennbare, fischig bis Ammoniak-artig riechende Flüssigkeit, D. 0,8622, Schmp. -13 °C, Sdp. 106 °C, FP. 16 °C mit Wasser mischbar, lösl. in Alkohol, Ether, Benzol, Chloroform; WGK 2 (Selbsteinst.). P. ist bas., bildet Komplexe mit Schwermetall-Salzen u. reduziert ammoniakal. Silbernitrat-Lösung. Die Dämpfe reizen u. schädigen stark die Augen, die Atemwege sowie die Lunge u. verätzen außerdem die Haut; Lungenödem möglich. Kontakt mit der Flüssigkeit bewirkt sehr starke Reizung der Augen sowie der Haut; P. wird auch über die Haut aufgenommen. Das P.-Grundgerüst ist Baustein einer Reihe wichtiger Alkaloide (Piperidin-Alkaloide) wie z. B. Anabasin, Arecolin, Pelletierin, Piperin, Coniin, Lobinalin, im weiteren Sinne auch Cocain u. der Tropan-Alkaloide. Herst.: Durch elektrochem. Red. von Pyridin. Verw.: Lsm., Zwischenprodukt bei Synth. von Pharmazeutika, Pflanzenschutzmitteln u. Riechstoffen, als Härter für Epoxidharze, Katalysator für Kondensationsreaktionen, Kautschukhilfsmittel u. als Reagenz auf Aldehyde, Au, Ce, Mg, Zr. Lit.: Beilstein E V 20/2, 3-21 # Hommel, Nr. 718 # Kirk-Othmer (4.) 20, 648 # Merck-Index (12.), Nr. 7621 # Ullmann (4.) 7, 383; (5.) A 1, 359362. E piperidine F pipéridine I = S piperidina Z 2933 32 CAS 110-89-4 G 3 Quelle: Römpp Lexikon Chemie Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999